"Evangelisch und doch im Kloster - die Schwestern vom Schwanberg"

"Evangelisch und doch im Kloster - die Schwestern vom Schwanberg"
Ein evangelisches Nonnenkloster, das erfolgreich wirtschaftlich arbeitet.
02.08.2015 - 06:30

Evangelische Klöster gibt es nicht viele. Und die wenigen sind meist auch noch jünger als 100 Jahre. Aber ein evangelisches Nonnenkloster, in dem die 1500 Jahre alten Regeln des Heiligen Benedikt gelten, das ist weltweit einmalig. Begonnen hat alles in den harten Zeiten des Zweiten Weltkrieges. 1942 haben die Nazis die christlichen Pfadfinder verboten. Im bayrischen Schwanberg wollten acht evangelische Pfadfinderinnen ihre christliche Überzeugung nicht aufgeben. Heimlich trafen sie sich im benachbarten Benediktinerkloster und gründeten, quasi im Untergrund, ihren eigenen Orden, die Communität Casteller Ring.

Unterstützung bekamen sie vom damaligen Abt. Der hat gar nicht erst versucht die jungen Frauen vom Katholizismus zu überzeugen. Aber er hat empfohlen nach festgelegten Regeln zu leben. Die Frauen entschieden sich auch für die des heiligen Benedikt: Ora et Labora - beten und arbeiten. 15 Jahre lang trafen sie sich heimlich. Dann gingen sie an die Öffentlichkeit, trugen ihren Orden offiziell ein, kauften ein ehemaliges Schloss und machten die Anlage zu ihrem Kloster. Heute leben hier 30 Nonnen und im Jahr kommen Hunderte von Besuchern zum Entspannen oder zu einem der vielen Seminare, die hier mittlerweile angeboten werden. Das bringt pro Jahr drei Millionen Euro in die Klosterkasse. Wir zeigen die Geschichte und den Klosteralltag der Schwestern vom Schwanberg.