Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Die beleuchtete Christusfigur im Altarraum der Matthäuskirche
Die Gründung der Matthäus-Gemeinde und der Bau ihrer Kirche hängen eng mit dem starken Anwachsen der Bevölkerungsszahl der Stadt Frankfurt zusammen. 1888 wurde der Hauptbahnhof eingeweiht, die Stadt dehnte sich aus. Das Gebiet bis zur Galluswarte und darüber hinaus wurde bebaut und besiedelt, ebenso das Westend bis zur Bockenheimer Warte. Nach der damaligen Einteilung der Frankfurter evangelischen Kirchengemeinden gehörte dieses gesamte neubebaute Gebiet zur Weißfrauen-Gemeinde, die ihr Gotteshaus in der Weißfrauenkirche hatte. Die Kirche lag jedoch viel zu weit von dem neubesiedelten Stadtgebiet entfernt, die neuen Gemeindemitglieder (die Gemeinde war auf etwa 9.000 Menschen angewachsen) konnten von den beiden damaligen Pfarrern nicht betreut werden. Die Gemeinde trat deshalb an die Frankfurter Stadtsynode mit dem Antrag heran, auf dem Gelände Hohenstaufenstraße/Ecke Hohenzollernplatz einen Kirchenbau zu errichten. Die Synodalversammlung leitete den Antrag im März 1900 zur Prüfung an das Königliche Konsistorium weiter. Im Februar 1901 genehmigte die Behörde den Antrag, am 21. Mai 1901 kam es zum Vertragsabschluss zwischen Königlichem Konsistorium, Militärbehörde, Weißfrauengemeinde und Finanzkommission der Synode. Die Kirche sollte zweimal im Monat der Militärgemeinde gegen eine Jahresmiete von 6.000 Mark  und hälftiger Übernahme der Betriebskosten zum Hauptgottesdienst zur Verfügung stehen. Als Bausumme für die Kirche, das Pfarrhaus, Gemeinderäume und die Küsterei wurden 450.000 Mark festgelegt.

Am 28. September 1902 wurde die Matthäus-Gemeinde offiziell gegründet und aus der Weißfrauen-Gemeinde herausgelöst. Damit war die Voraussetzung geschaffen, am 21. Juni 1903 den Grundstein für die Matthäuskirche zu legen. Im Dezember 1903 konnten die Nebengebäude, das Pfarrhaus und die Küsterei fertig gestellt werden, im Frühjahr 1904 der Rohbau der Kirche. Am 17. Dezember erklangen erstmals die vier Glocken, gegossen in Apolda im Turm, im März 1905 konnte das Erdgeschoss der Kirche seiner Bestimmung übergeben werden. Am 21. Mai 1905 war es dann soweit, die Matthäuskirche wurde feierlich eingeweiht und der inzwischen auf über 13.000 Mitglieder gewachsenen Gemeinde übergeben.

Den 1. Weltkrieg überstand die Kirche fast unbeschadet, anders den 2.: Am 20. Dezember 1943 zerstörte eine Sprengbombe die Kirchenfenster, in der Nacht vom 22. Auf den 23. März 1944 zerfiel die Kirche zur Ruine, am 12. September 1944 brannte schlißlich der Kirchturm restlos aus.

Der offizielle Wiederaufbau begann nach langer Planung im März 1952 und wurde mit der Einweihung der damals größten evangelischen Kirche Frankfurts am 23. Oktober 1955 abgeschlossen. Nach heftigen Auseinandersetzungen ab 2003 um den Abriss der Kirche ist das Gotteshaus heute der zentrale Gottesdienstort der Evangelischen Hoffnungsgemeinde Frankfurt.