Gottesdienst aus der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin
„Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der HERR hat meiner vergessen.“ Mit dem Wort des Propheten Jesaja (Jes. 49,13-16) wird im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag eine weitere Dimension des Gedächtnisses eröffnet. Hier geht es nicht um menschliches Gedenken, sondern um Gottes Gedächtnis: Zum Gottesdienst am Ewigkeitssonntag werden die Angehörigen der Verstorbenen eingeladen, die im zurückliegenden Kirchenjahr in unserer Gemeinde bestattet wurden. In ihrer Trauer kann die Klage des Propheten zur eigenen Klage werden. Wo ist Gott in meinem Leid? Hat er auch mich vergessen? Gott antwortet auf diese Klage: „Kann auch eine Frau ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen.“ Diese Zusage wollen wir als Trost und Hoffnung hören und weitergeben.