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Sendung zum Nachlesen
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth!“ (Sach 4, 6b) Der Prophet Sacharja ruft es durch die Jahrhunderte und schenkt uns Christinnen und Christen in der Woche nach Pfingsten diese Einsicht im Wochenspruch. Archaisch und klar. Kraft und Heer auf der einen Seite - Gottes Geist auf der anderen. Ein Psalmist ruft sogar. „Rosse helfen auch nicht! Und ihre große Stärke errettet nicht. Betrogen ist, wer vom Ross den Sieg erhofft. Wie Gekrönte durch große Macht nicht siegen, so werden Gewaltige durch große Kraft nicht gerettet.“ (Ps 33, 16f)
Vor einem Monat hat das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI den Waffenreport für 2022 veröffentlicht. Und es scheint, dass die ganze Welt sich für Heer und Kraft und die Stärke der Rosse und Waffen entschieden hat. 2,24 Billionen US-Dollar, umgerechnet sind das etwa 2,04 Billionen Euro – investieren die Staaten weltweit in Militär und Armeen. Und damit so viel Geld wie nie zuvor. Deutschland liegt dabei auf Platz sieben. "Der kontinuierliche Anstieg der weltweiten Militärausgaben in den vergangenen Jahren ist ein Zeichen dafür, dass wir in einer zunehmend unsicheren Welt leben", sagte der Friedensforscher Nan Tian. Und die Prognose verspricht keine Besserung. Es wird wohl so bleiben. (SZ nr. 94 vom 24. April 2023, S. 7).
Ratlos stehe ich davor. All das bringt so viele zurzeit zur Verzweiflung. Dieses Geld ist die reinste Tötungsmaschinerie, die Menschen da in Gang setzen. Wieviel Leben könnte man damit retten, menschlicher machen, angenehmer. Wie viele satt machen, heilen, therapieren. Wie vielen Kindern Bildung, Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Könnte, wollte, sollte. Die Realität scheint uns andere Gesetze aufzuzwingen. Ein Krieg verschlingt alles. „Ich bin Pazifist“, sagt ein Freund bei unserer letzten Begegnung. „Und ich darf mir den Luxus leisten, gegen diesen Wahnsinn von Waffenlieferung zu sein. Auch wenn ich keine Lösung habe“. Ich selbst habe auch keine, aber ich bin immer noch dafür, die Ukraine nicht im Stich zu lassen. Und wir sind beide so dankbar für solche Gespräche, die kontrovers und hitzig verlaufen und uns doch nicht trennen. Hier wenigstens hat eine Stärke, die plattwalzt, keinen Platz.
„Es wird nicht durch Heer und Kraft geschehen!“
„Gott liebt Gerechtigkeit und Recht, die Freundlichkeit des Lebendigen erfüllt die Erde.“ Ach komm, du Geist der Freundlichkeit. Erfülle uns, bring das Verkrustete in uns in Bewegung. Das Verhärtete lass aufbrechen! Für eine freundliche Erde.
Es gilt das gesprochene Wort.