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Gold wert
Was Haustiere Menschen bedeuten
03.06.2025 06:35
Sie sorgen für viele unbezahlbar schöne Momente: die Katze, der Hund. Sie lassen spüren: Mensch und Tier sind miteinander verbunden. 
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Sie guckt mich an mit ihren grünen Augen. Verfolgt meine Videokonferenzen oder wenn ich Mittagessen mache. Wenn ich schlecht schlafe, stupst sie mich an und, wenn sie Hunger hat. Mit der Pfote, ganz sanft. Sie kann auch ungehalten sein und laut miauen. Meine Katze.

Gerade in der Coronazeit im Lockdown und Homeoffice war ich sehr froh, dass sie da ist. Und vermute, dass es vielen Alleinstehenden mit Haustier so geht. Sie hat mir Nähe geschenkt, als physische Distanz geboten war. Wenn meine Katze sich auf die Laptoptastatur legt nach dem Motto: Na los, kraul mich, dann ist das Leben einfach schön.

Unbezahlbar diese Momente – für alle, die Tiere haben: Du liegst platt vom Tagesgeschäft für ein Päuschen auf dem Sofa, und deine Katze rollt sich schnurrend auf deinem Schoß zusammen. Räkelt sich, gähnt, schaut dich an, und eine sanfte Pfote legt sich auf deine Hand. Zum Dahinschmelzen.

Aller Ärger aus Job und Familie verflogen. Da ist eine, die dich unbedingt liebt. Und sich bei dir wohlfühlt. Und sich und dich in sanften Schlummer schnurrt.

Wer einen Hund hat und sich kümmert, kommt dazu auch noch an die frische Luft. Allerdings – die ganze Tierliebe hat auch Schattenseiten: Wer führt da eigentlich wen?, frage ich mich oft. Da ziehen starke Hunde Herrchen und Frauchen über die Wiese in unserem Park. Kein Wunder, dass manche der überforderten Neuhundebesitzer ihre Tiere von der Leine lassen. Die hängen dann plötzlich dem Radfahrer an der Wade, der ins Trudeln kommt und wiederum Herrchen und Frauchen beschimpft… "Sorry, der will nur spielen."

Ein Haustier zu haben, ist mit Verantwortung verbunden. Immerhin sind das echte Hausgenossen mit Recht auf Nahrung, Bewegung, Zuwendung, medizinische Hilfe... Und Erziehung – Hundeschule für Hund und Mensch.

Vielen ist das zu viel. Die Tierheime schlagen Alarm. Denn so mancher hat sich komplett übernommen, als er sich in der Coronazeit ein Tier angeschafft hat. Nicht nur finanziell.

Und doch: Es liegt etwas Besonderes im Verhältnis von Mensch und Haustier. Gott hat die Tiere am selben Tag geschaffen wie die Menschen. Der Mensch darf den Tieren Namen geben. Was einen Namen hat, dafür bin ich verantwortlich. Gott ernährt Menschen und Tiere. Und er gibt beiden besondere Aufgaben. Zum Beispiel der Taube: Als Noah und alle Geschöpfe auf der Arche, dem großen Schiff, die Flut überleben – da kündigt ihnen eine Taube an: Die Flut hat ein Ende. Land in Sicht. Eine Aufgabe hat Gott auch für den großen Fisch. Der schluckt den Propheten Jona, als der im Meer zu ertrinken droht, und spuckt ihn nach drei Tagen unversehrt an Land.

Gott stellt uns Tiere als Vorbilder vor: Die Tauben, die ohne Falsch sind. Oder die kluge Schlange. Und sogar Gott selbst wird in der Bibel manchmal mit einem Tier verglichen – zum Beispiel mit einer Vogelmutter, die schützend ihre Flügel über ihre Jungen breitet. So wird Gott dich, Mensch, unter seine Fittiche nehmen, dich behüten und dir nahe sein. Heißt es in der Bibel.

Tiere und Menschen – sie sind einander verbunden. Und dem Menschen tun Haustiere - so zeigen es viele Studien – einfach gut: Blutdruck und Herzfrequenz sinken. Man fühlt sich weniger allein. Und beim Spaziergang mit dem Hund kommt man leichter mit anderen in Kontakt.

In einer aktuellen Untersuchung aus Großbritannien kann man lesen, wieviel Haustiere für die Lebenszufriedenheit leisten. Das kann man in Geld messen. Da liegt der Wert eines Haustieres genauso hoch wie die Person, mit der man verheiratet ist. Man kann diesen Wert mit einem Jahreseinkommen von ungefähr 82.000 Euro beziffern. Ehepartner und Haustier sind also beide "Gold wert" – wenn die Beziehung stimmt.

Martin Luther wusste Haustiere zu schätzen. Er hatte einen Spitz, der hieß Tölpel. Eine Seele gestand er den Tieren wohl nicht zu. Eine Legende sagt aber: Auf die Frage seiner Kinder, was aus ihrem Familienhund wird, wenn er stirbt, soll Luther gesagt haben: "Und auch fürs brave Belferlein wird einst ein Platz im Himmel sein."

Es gilt das gesprochene Wort.

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