"Mit meiner Stimme sprechen. Anderes habe ich nie gewollt."

© epd-bild / Doris Poklekowski

"Mit meiner Stimme sprechen. Anderes habe ich nie gewollt."
Zum. 10. Todestag von Christa Wolf
05.12.2021 - 07:05
26.08.2021
Annette Bassler und Ursula Baltz-Otto
Über die Sendung:

 

Der "Feiertag" im DLF zum Nachhören und Nachlesen.

Sendung nachhören

 

Feedback zur Sendung? Hier geht's zur Umfrage! 
Sendung nachlesen:

„Die Bücher, die ich geschrieben habe, die hätte ich wo anders nicht geschrieben, sie sind in der Reibung entstanden (1).“


Diese Reibung hat Christa Wolf immer gesucht. Die Reibung mit der Kultur, der Politik und der Gesellschaft, in die sie hineingeboren wurde. Schreibend hat sie dieser Reibung Sprache verliehen. Und sich dabei auch selbst gerettet.

 

Heute, zehn Jahre nach ihrem Tod erinnern wir an sie, weil wir überzeugt sind: Ihr literarisches Erbe könnte noch immer hilfreich sein für uns Deutsche in Ost und West. Hilfreich für einen Weg zu einer menschlicheren Gesellschaft.


„Also ich wollte eigentlich nie ein anderes Leben haben als das, was ich hatte (2).“


Christa Wolf gehört zu der Generation, die Deutschlands dunkelste Stunden erlebt hat. 1929 in Landsberg an der Warthe, im heutigen Polen geboren, war sie bei Hitlers Machtergreifung vier Jahre alt. Eine Jugend habe sie nicht gehabt, sagte sie, denn zwischen ihrem 10. und 16.
Lebensjahr herrschte Krieg. Ihre Erziehung war von der Härte der Hitlerjugend und einem asketischen Protestantismus der Eltern geprägt. Da war nicht viel, was ihre Seele gewärmt oder ihren Geist genährt hätte.


Das änderte sich, als sie die Bücher von Karl Marx gelesen hatte. Die Idee eines demokratischen Sozialismus weckte ihre Sehnsucht, ein besseres Deutschland mitzugestalten. In der DDR galt sie als politische Hoffnungsträgerin. 1965 forderte sie vor dem 11. Plenum des SED-Zentralkomitees die Freiheit der Kunst. Dies aber beendete ihre politische Einflussnahme abrupt.  Als schließlich Wolf Biermann im Jahr 1976 ausgebürgert wurde, war für sie klar: Dieser Staat ist nicht reformierbar. Trotzdem ist sie in der DDR geblieben. Hat ihre Bücher geschrieben im Wissen: In diesem Staat kannst du nichts verändern. Eigentlich absurd. Und doch liegt genau darin ihr Vermächtnis für uns Heutige, wie wir finden. Christa Wolf hat es so auf den Punkt gebracht:

„Auf verlorenem Posten ‚Würde’ bewahren, um Selbstbehauptung kämpfen, es lernen, ohne Perspektive und ohne sichtbare Alternative zu leben… Hier, an dem Ort, der uns am gründlichsten infrage stellte, war unser Lebensstoff (3).“

 

 


Christa Wolfs Bücher zu lesen war für mich eine Herausforderung. So viele Handlungsebenen, so wenig unterhaltsam-gefälliges! Als ich anfing, ihre Bücher auf dem Hintergrund ihrer Biographie zu lesen, änderte sich das. Das Leben der Menschen in der DDR begann für mich zu pulsieren.


Auch ich bin im Westen Deutschlands sozialisiert worden. Aber Christa Wolf war für mich als Germanistin von Anfang an eine herausragende Schriftstellerin. Ihre Frankfurter Poetik-Vorlesung hat mich bereits 1982 gefangen genommen. Ihre Gedanken zur Ästhetik der Sprache, über das Schreiben aus weiblicher Perspektive und das Thema „Ringen um Autonomie“- das alles hat mich fasziniert. Als ich dann mit meinen Oberstufen-Schülerinnen Christa Wolf im Unterricht gelesen und besprochen habe, sprang der Funken über. Die Schüler waren begeistert von der Lebendigkeit ihrer Texte, von ihrer poetischen Sprache und der politischen Dimension ihrer Literatur. Sie fühlten sich in ihrer Suche nach einer eigenen Identität verstanden. Und sie haben begriffen: In einer Diktatur oder in einer patriarchalisch hierarchischen Gesellschaft hat es der Kampf um die Wahrheit schwer.


Trotzdem hielt Christa Wolf ihr ganzes Leben lang an ihrer Vision eines demokratischen Sozialismus fest. Auch als klar war, dass es den in der DDR nicht geben kann. Ihr langer Atem hat mich fasziniert. Sie hat ihn damit begründet, dass nicht jeder Konflikt dem Menschen zu jeder Zeit lösbar sei. Vielleicht sollten wir Veränderungen zum Guten auch heute mit langem Atem angehen und in größeren Zusammenhängen denken.


„Kein Ort. Nirgends“. Diese Erzählung hat Christa Wolf in der Zeit nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann geschrieben. Es war für sie eine Art von Selbstrettung (4). Denn inzwischen hatte sie viele Freunde, Wegbegleiter und Schriftstellerkolleginnen verloren, die wie sie die
DDR-Literatur geprägt haben. Durch Flucht, durch Ausbürgerung oder „innere Emigration“. Sie ist geblieben. Und sie stellte sich die Frage: Wie bewahrt man seine Identität in einer Situation, in der man dazu gedrängt wird, sich selbst zu verleugnen? Und wo hat das alles eigentlich angefangen? Diese, wie sie es nannte „entsetzliche Gespaltenheit der Menschen und der Gesellschaft, dieses ins Extrem getriebene Zum-Außenseiter-gemacht-Werden“ (5). Die Antwort fand sie in den Texten und Lebensverhältnissen der Romantiker.


„Kein Ort. Nirgends“. In dieser Erzählung begegnen sich Heinrich von Kleist und die Dichterin Karoline von Günderrode in einer Teegesellschaft im Sommerhaus der Familie Brentano in Winkel am Rhein. Christa Wolf beschreibt eine fiktive Begegnung, in der die beiden ihre geistige und seelische Nähe spüren. Aber sie können das nicht leben. Auf einem Spaziergang zu zweit kommen die beiden sich nah und entdecken eine Wahrheit.


„Sie bleiben stehn, drehn sich einander zu... Sie mustern sich unverhohlen. Nackte Blicke. Preisgabe, versuchsweise... Wir, jeder gefangen in seinem Geschlecht. Die Berührung, nach der es uns so unendlich verlangt, es gibt sie nicht... Ich bin nicht ich. Du bist nicht du. Wer ist wir?“ (6)

 


Die Antwort auf diese Frage zeigt: Es gibt keinen Ort, in dem sie ihre Sehnsucht, in dem sie ein „Wir“ leben können. Nicht in dieser Zeit, nicht in dieser Gesellschaft, nirgends. Christa Wolf resümiert:


Unlebbares Leben. Kein Ort, nirgends... Kurzatmig, angstvoll müssen wir weitersprechen... Wir taugen nicht zu dem, wonach wir uns sehnen… Ganz wahr sein können, mit sich selbst. Es steht uns nicht frei (7).“

 

Trotz allem gibt es aber für Christa Wolf einen Ort, an dem sie ganz wahrhaftig sein kann mit sich selbst. Dieser Ort ist- das Schreiben. Allein im Schreiben kann sie sich spüren und als Subjekt behaupten, kann sie ihre Sehnsucht und ihre Hoffnung lebendig halten.


Im Jahr 1980 – also vier Jahre nach Wolf Biermanns Ausbürgerung erhielt Christa Wolf als erste in der DDR lebende Schriftstellerin den wichtigsten Literaturpreis Deutschlands: den Georg-Büchner-Preis. Dieser Preis wurde verliehen von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, deren Mitglied sie ein Jahr zuvor geworden ist. Er festigt ihren internationalen Ruhm. Mit nunmehr 51 Jahren gehört sie zu den bedeutendsten Schriftsteller:innen im deutschsprachigen Raum. In ihrer Rede mahnt sie an, dass Literatur sich nicht aus ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung wegträumen darf. Literatur muss dem „Wunsch nach Unschuldigsein“ widerstehen.

 

Ein Zustand verantwortungsloser Unschuld (ist) nicht vorgesehen. Heute und hier! heißt es da, und im Gehen reißt es uns die Masken vom Gesicht (8).“

 

Mit Blick auf den Druck der SED-Regierung auf die Kulturschaffenden fragt Christa Wolf:
„Welchem Missbrauch von Literatur werden wir noch beiwohnen müssen? Was kann noch geschehen, ehe es uns die Sprache verschlägt? Bis in welche Verstrickungen… hinein wird Literatur den Menschen folgen? Nicht mehr Lebens- nur noch Sterbehilfe leisten? Gefesselt durch eine weithin unverstandene Vergangenheit? Gebannt in eine fast alternativlose Gegenwart, voll böser Vorahnung?“ (9)


Beispielhaft dafür ist für Christa Wolf die Geschichte der Frau. In der jahrtausende dauernden Geschichte des Patriarchates ist die Frau jedoch nicht nur Opfer. Sie trägt auch zu ihrer eigenen Unterdrückung bei.

 

„Sie lässt sich eher zugrunde richten, als dass sie zugeben könnte, was ihr geschieht…. Sie reißt sich nicht um die letzte Einsicht. Verleugnet sich lieber. Unterdrückt ihr Talent. Unterstützt, unter vielen Namen… das Genie des denkenden, dichtenden, malenden Mannes, sie schreit auf, schreit ihn an…“ (10)


In ihrer Büchner-Preis-Rede beschreibt Christa Wolf die Geschichte der Frau als eine Geschichte von Zugeständnissen. Nach den beiden Weltkriegen bekommt die Frau das Recht, im öffentlichen Leben mitzuwirken. Weil sie wie der Mann sei. Sie geht darauf ein, hält sich an die männlich geprägten Denk- und Sehraster und wundert sich, „warum ihr immer noch so fremd zumute ist.“


Diesem Schmerz der Entfremdung widmet sich Christa Wolf in all ihren Büchern. Ja, sie schreibt sich geradezu an ihre Schmerzpunkte heran. Als Frau, als Bürgerin der DDR, als demokratische Sozialistin. Sie bleibt im Land und verlegt ihre Erzählungen in ferne Zeiten und Länder. Um dort umso wortgewaltiger das zu benennen, was für sie „Wahrheit“ ist.

 

Die Gestalt der Kassandra war Christa Wolfs Entdeckung im März 1980. Die Wolfs hatten das Flugzeug verpasst, das sie in den Urlaub nach Griechenland bringen sollte. Der geschenkte Tag führte bei Christa Wolf zum Studium der Orestie des Aischylos. Von der Figur der Kassandra, der troianischen Priestertochter mit der Sehergabe, war sie sofort gefangen.

Kassandra schien ihr wahlverwandt. Eine Seherin, der niemand glaubt. War nicht auch sie das? Die Frau, die im Widerspruch zu den Oberen der DDR-Führung lebte? Sie fragt sich, ob ihre Zeitgenossenschaft in der Art und Weise (besteht), wie sie mit dem Schmerz umgehen lernt. Mit dem Schmerz der Subjektwerdung. (11)


Christa Wolfs wohl bekanntester Roman „Kassandra“ beschreibt den schmerzlichen Prozess der Subjektwerdung. In einem langen Monolog Kassandras, die vor dem Löwentor von Mykene den Tod erwartet, schaut sie zurück in ihre Kindheit und Jugend. Sie schaut auf ihr Troia, bedenkt den grausamen Krieg, ihr Schicksal als Frau, ihre Abhängigkeit von der Welt der Männer. Sie durchschaut die Strukturen der Macht, durchschaut, wie sie von ihren eigenen Leuten zum Objekt ihrer Interessen missbraucht wird. Und sie kommt zu dem Schluss:


„Nichts, nichts, was ich hätte tun oder lassen, wollen oder denken können, hätte mich an ein anderes Ziel geführt.“ (12)


Christa Wolf greift den Mythos auf und entmythologisiert ihn: Diese ganze patriarchale Geschichtsschreibung, in der man die Frauen und deren Ideen und Potentiale unsichtbar macht, in der man die Realität verfälscht und verdrängt, es gibt sie bis heute.


Beispielhaft verkörpert Kassandra auch die Geschichte der Unfreiheit und Unterdrückung der Frau. Sie ist für Christa Wolf „eine der ersten überlieferten Frauengestalten, deren Schicksal vorformt, was dann, dreitausend Jahre lang, den Frauen geschehen soll: dass sie zum Objekt gemacht werden.“ (13)


In dem Roman „Kassandra“ kommt Christa Wolf zu dem Ergebnis: Eine Gesellschaft, die auf Unterdrückung und Überwachung aufgebaut ist, kann nicht überleben. Weil sie Menschen zu Objekten degradiert. Und weil sie ihnen damit das Wertvollste nimmt, was sie haben: ihre Identität, ihre Kraft, ihre Kreativität und ihre Motivation, sich für etwas zu engagieren.

Christa Wolfs Anspielungen auf die Stasiüberwachung mit den vielen Freiheitsbeschränkungen in der DDR sind so sehr mit Händen zu greifen, dass man sich heute wundert, warum Kassandra von der SED nicht verboten worden ist.


Christa Wolf zeichnet im Roman „Kassandra“ aber auch eine Gegenwelt. Die lebt außerhalb der Stadt Troia. Eine solidarische und gewaltfreie Gemeinschaft. Eine Utopie, wie man sie im Neuen Testament findet. Wo Jesus vom Reich Gottes spricht. Christa Wolf war keine Christin. Aber an die am Christentum orientierte Utopie hat sie immer geglaubt, wenn sie schreibt:

 

Ich träume: Die Menschen werden wie Menschen miteinander umgehn, es wird keinen Egoismus mehr geben, keinen Neid und kein Misstrauen. Eine Gemeinschaft von Freunden. (14)


Der Weg dorthin aber beginnt mit dem schmerzhaften Prozess, ein eigener Mensch zu werden.  Christa Wolf geht ihn durchs Schreiben.


„Mit meiner Stimme sprechen. Mehr, andres habe ich nicht gewollt.“ (15)


Im Jahr 2010, ein Jahr vor ihrem Tod, veröffentlicht Christa Wolf ihren letzten Roman: Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud. Hinter ihr liegt das Ende der DDR und die Wiedervereinigung. Mit ihr war Christa Wolfs Hoffnung auf einen demokratischen Sozialismus im Osten Deutschlands noch einmal aufgeflammt; wurde aber bald durch die westlich dominierte Wende enttäuscht.

Hinter ihr liegt auch der so genannte „Literaturstreit“. Anlass dazu gab eine schmale Akte über sie als informelle Mitarbeiterin der Stasi von 1959. Obwohl darin nichts Denunziatorisches steht und obwohl die Bespitzelung des Ehepaars Wolf viele Akten füllt, zweifelt im Jahr 1992 ein Teil der literarischen Welt an ihrer moralischen Integrität. Ja, ihr gesamtes schriftstellerisches Werk steht infrage.


Sie nimmt eine Einladung des Getty Instituts nach Kalifornien an, auch um der medialen „Hexenjagd“, wie sie es nennt, zu entfliehen. Man kann nicht ehrlich werden unter „Tribunalbedingungen“, sagt sie in einem Gespräch mit Günter Gaus. Der hat sie für dieses Gespräch im Jahr 1993 in Santa Monica besucht. Ob sie ein schlechtes Gewissen habe wegen ihrer Tätigkeit als Stasimitarbeiterin, wird sie gefragt. Nein, meint sie, es sei viel schlimmer als das.


„Ich hätte geschworen, dass es das nicht geben kann von mir …. Das bin nicht ich. Schuldgefühle ist etwas, was man vor die tieferen Einsichten schiebt. Tiefere Einsicht ist: Wer war ich damals?“ (16)


Und genau dieser Frage und der Frage nach ihrem „blinden Fleck“ ist sie im Roman „Stadt der Engel“ nachgegangen. Alle handelnden Personen und Orte sind frei erfunden, schreibt sie in ihrem Vorwort. Dennoch ist der Roman autobiographisch durchdrungen. Er ist eine tiefgründige Selbsterkundung ihres schriftstellerischen Schaffens. Die Erzählerin spürt dem Schicksal einer Frau nach, die aus dem Nazideutschland in die USA emigriert ist.

 

Die Handlung spielt in den drei Zeitebenen und Gesellschaftsformen, die Christa Wolf durchlebt hat: Nazideutschland, DDR, Sozialismus und Demokratie des wiedervereinigten Deutschlands. Wie halten wir stand, wie bleiben wir wahrhaftig, wenn das Virus der Menschenverachtung sich ausbreitet? Es ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, ihre Fragen sind bis heute brennend aktuell.


Christa Wolf ist in ihrem Leben bejubelt und bekämpft worden. Sie galt als Kandidatin für den Literaturnobelpreis. Und sie wurde bespitzelt und zeitweise sogar geächtet. Ihr Leben und Schreiben war stets eine Gratwanderung. Sich anpassen oder wahrhaftig schreiben und bekunden, was man für wahr und richtig hält? Niemals hat sie in der Gesellschaft gelebt, von der sie geträumt und für die sie geschrieben hat – eine freie und sozialistische Gesellschaft mit menschlichem Gesicht. Ob sie das Gefühl habe, mit ihrem Lebenswerk gescheitert zu sein? Aber nein, antwortet sie entschieden.


„Scheitern ist, wenn man keine Krisen hat, sondern hart und stracks durch etwas durchgeht, was man nicht selber ist…. neben sich hergeht bis zu seinem Lebensende. Kann ungeheuer Erfolg haben, kann Ministerpräsident werden. Ein Schriftsteller allerdings kann man nicht sein. Das wäre Scheitern für mich.“ (17)


Auch wenn Christa Wolf keine Christin war, ihr Leben verkörpert für mich etwas von dem, was Jesus gelebt und wozu er seine Freunde ermutigt hat: die Wahrheit zu leben. Denn, so Jesus: die Wahrheit wird euch frei machen.

Diese Befreiung ist ein Prozess. Es ist der lange Weg zu sich selbst. Auf dem es keine einfachen Antworten oder Urteile gibt. Aber viele Momente mit befreiender Kraft.


Genau deshalb hat Christa Wolf dieses ihr Leben gewählt und hat es auch nie anders haben
wollen. Deshalb hat sie die Reibung gesucht. Und hat das damit verbundene Leiden angenommen. Weil Wahrheit immer eine befreiende Kraft in sich trägt. Oder um es mit ihren Worten zu sagen:

„Wahrhaben, was ist – wahrmachen, was sein soll. Mehr hat Dichtung sich nie zum Ziel setzen können... Sehend werden, sehend machen.“ (18)

 

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Musik dieser Sendung:
 

  1. Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 5 Cis-Moll, IV: Adagietto, Simon Rattle und Berliner Philarmoniker.
  2. Franz Schubert, Impromptu D 935, op. 142: Allegretto in As-Dur, Andràs Schiff, Fortepiano
  3. Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 5 Cis-Moll, IV: Adagietto, Simon Rattle und Berliner Philarmoniker.
  4. Frédéric Chopin, 24 Preludes, op. 28, Nr. XV Des-Dur, Regentropfprélude, Vladimir Ashkenazy.
  5. Peter Ilyich Tchaikovsky, Serenade for Strings in C, op. 48: Pezzo in forma di sonatina: Andante non troppo, Semyon Bychkowv und Berliner Philarmoniker
  6. Gabriel Fauré, Pelleaas und Melisande, Suite op. 80.
  7. Georg Philipp Telemann, Konzert in G-Dur für Viola da Gamba, Streicher und Basso Continuo. Allegro, Hille Perl und Freiburger Barockorchester.

 

Literaturangaben:
1) Erinnerungen an die Schriftstellerin Christa Wolf (2012) – YouTube.

2) Ebd.

3) Christa Wolf / Franz Fühmann, Monsieur – wir finden uns wieder. Briefe 1968-1984, Berlin 1995, S. 165 f.

4) Christa Wolf, Die Dimension des Autors. Essays und Aufsätze, Reden und Gespräche 1959-1985, Darmstadt/Neuwied 1987, S. 879.

5) Ebd., S. 879 f.

6) Christa Wolf, Kein Ort. Nirgends, Darmstadt/Neuwied 1979, S. 137 ff.

7) Ebd.

8) Christa Wolf, Von Büchner sprechen, in: Die Dimension des Autors, S. 611.

9) Ebd., S. 613.

10) Ebd., S. 618.

11) Christa Wolf, Voraussetzung einer Erzählung, S. 89.

12) Christa Wolf, Kassandra, S. 5.

13) Christa Wolf, Voraussetzung einer Erzählung, S. 86.

14) Christa Wolf, Berührung. Maxie Wander, in: Die Dimension des Autors, S. 197.

15) Christa Wolf, Kassandra, S. 6.

16) Zur Person – Christa Wolf im Gespräch mit Günter Gaus (1993).

17) Ebd.

18) Christa Wolf, Die zumutbare Wahrheit, in: Die Dimension des Autors, S. 86.

 

 

Es gilt das gesprochene Wort.

 

26.08.2021
Annette Bassler und Ursula Baltz-Otto