gemeinfrei via pixabay / Ylante Koppens
Kraftvoll wie Bucheckern
Kann man Hoffnung lernen?
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19.03.2025 06:20

Die Nachrichten ziehen runter. Das war immer so. Aber zurzeit ist es massiv. Es gibt eine kleine, große Kraft, die dagegen wirkt.

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Wir sitzen vor dem Fernseher und sehen die Nachrichten. Die erschreckenden Bilder. Die fürchterlichen Zahlen. So viel Hass! So viel Macht in Händen von verantwortungslosen Menschen! Mal lähmt es mich, mal macht es mich wütend.

Nur, wohin mit all der Wut? Ja, ich weiß, sie produktiv werden lassen. Irgendetwas tun, damit sich die Wut nicht staut. Gestaute Wut kann krank machen. Besser etwas Konkretes tun, irgendwo helfen. Nur einem Menschen. Das hilft doch schon – auch mir.

Normalerweise kann das helfen, denke ich fatalistisch. Aber diesmal nicht. Es ist zu massiv.

Es ist so schwer, die Hoffnung zu bewahren, dass sich das Gute durchsetzen wird. Dass es sich lohnt, zu arbeiten für Menschen, für die Natur. Dass wir unverdrossen weiter dranbleiben können. Wie soll das gehen? Alles dreht sich zum Negativen, oder?

Gibt es Hoffnung, dass dies eines Tages wieder anders wird?

Ja. Denn alles Gute fängt immer wieder neu klein an, hat Jesus gesagt. Es fängt an mit einer Kleinigkeit.

Bei Jesus ist es ein Senfkorn, das er den Leuten zeigt. Die wissen, dass daraus ein großer Strauch wachsen kann. Bei uns hierzulande wäre es vielleicht eine Buchecker. Und Jesus würde sagen: Guck, so ein kleines Ding. Und schau, was daraus wird. Gerade jetzt im Frühjahr. Alle guten Ideen, alle menschliche Kraft, Empathie, Kreativität, die Fähigkeit, sich zu verbinden und gute Lösungen zu finden, die fängt unverdrossen immer wieder klein an.

Für mich hört es sich an wie die Aufforderung, spazieren zu gehen und sich die jungen Bäume anzugucken. Die Buchenhälmchen, die sich aus dem Laub herausarbeiten. Die den Winter überstanden haben, Kontakt zur Erde suchen, Würzelchen schlagen und austreiben. Sogar noch bei Kälte. Sie saugen die ersten Sonnenstrahlen auf und wachsen.

Die großen Bäume drumherum beschützen sie und versorgen sie mit – eine Zeitlang, bis sie groß genug sind, um über sich hinauszuwachsen.

Und was für schöne Bäume sie werden! Stattlich, groß und alt. Institutionen.

So ist es auch in dir, höre ich Jesus sagen. Das Gute wächst leise mit, schau nur hin. Es braucht Schutz und die Sonnenstrahlen derer, die es behüten, damit es wachsen kann – über uns hinaus.

Die Hoffnung wächst. Auch jetzt. Überall. In so vielen guten Menschen, die im Getöse leise sind, aber die eine enorme Kraft haben.

Es gilt das gesprochene Wort.

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