Spiele gehört für einige zum Wochenende. Spielen beflügelt die Fantasie, lässt Großes erschaffen und kreative Lösungen finden. Kein Wunder, dass in der Bibel sogar Gott spielt.
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Hoch die Hände – Wochenende. Samstag. Zeit zum Einkaufen, Wohnung saubermachen, Füße hochlegen. Und spielen. Bei manchen gehört das Spielen zum Ritual. Vor allem mit Kindern. Manche behalten es als Erwachsene bei und professionalisieren es - mit Strategiespielen. Eines kann gut und gerne einen ganzen Abend dauern. Oder bis in die Nacht.
Kindern können es gedankenversunken tun: im Sandkasten buddeln, Schlösser bauen und Buden unter dem Tisch, Phantasielandschaften erschaffen und einen Parcours für das Meerschweinchen durch das ganze Wohnzimmer ziehen.
Spielerisch heißt: leicht. Quasi mit links lernen sie, Großes zu erschaffen oder mit Monstern zu kämpfen – und natürlich zu gewinnen. Wie gut!
Leichtigkeit brauchen wir. Die Probleme der Welt mit Abstand sehen, durchatmen und kreativ eine andere Lösung finden.
In den Religionen kommt das Spielen nicht so häufig vor. Aber einen höchst interessanten Hinweis finden wir bei König David in seiner Gebetssammlung, den Psalmen. In Psalm 104 spielt Gott mit Ungeheuern. Ja, tatsächlich.
Überschrieben mit "Lob des Schöpfers" wird ein ganzes Panorama gebaut. Der Himmel wie ein Zelt, Gott fährt auf Wolken wie auf Wagen, Berge entstehen und Täler, Brunnen, die quellen, man sieht Tiere, die aus den Bächen trinken, Vögel, die in den Bäumen zwitschern. Wir sehen, wie Früchte wachsen, wie der Wein gedeiht.
Und dann geht der Mond auf, die Löwen regen sich. Flüsse fließen ins Meer, und dort wimmelt es ohne Zahl, große und kleine Tiere, auch der Leviathan, das größtmögliche Ungeheuer – Zitat – "den du gemacht hast, damit zu spielen".
Was für ein feines Bild. Gott spielt mit dem Ungeheuer. Wie macht er das? Wirbelt er es mit dem Finger im Kreis? Baut er einen Parcours? Lässt er das Ungeheuer weit schwimmen, bevor es das nächste Futter bekommt? Wie viel Aufruhr herrscht in Gottes Ozeanen, wenn er kommt und spielt?
Gott spielt mit dem Leviathan. Weil er es kann. Weil er Gott ist, der Schöpfer. Er bestimmt die Regeln. Und es ist ihm ein Leichtes, alle durcheinanderzuwirbeln. Die vermeintlich Großen werden zum Spielzeug. Die göttliche Ordnung steht und wankt nicht.
Gott ist der Höchste. Er kann bauen und erschaffen. Wo er hinatmet, entsteht neues Leben. Allein sein Blick ist pure Energie, Zitat: "Er schaut die Erde an, so bebt sie; er rührt die Berge an, so rauchen sie." Wo er hinsieht, wächst und gedeiht es, so heißt es weiter im Psalm 104. Sobald Gott sich wegdreht, zerfällt alles zu Staub.
Alles ist in seiner Hand. Auch Monster sind klein in seiner Weltordnung. Das ist doch mal eine Aussicht.
"Gesegnet bist du, Gott, meine Lebenskraft."
Lass uns spielen!
Es gilt das gesprochene Wort.
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