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Heute vor 39 Jahren, am 16. Oktober 1984, wurde bekanntgegeben, dass der südafrikanische Bischof und Menschenrechtsaktivist Desmond Tutu den Friedensnobelpreis erhält. Diese Ehrung geschah, als in Südafrika noch das Apartheidsystem - also die Rassentrennung - herrschte und damit einhergehender Rassismus und soziale Ungerechtigkeit die Gesellschaft spalteten.
Desmond Tutu wurde 1931 im südafrikanischen Klerksdorp geboren. Er wurde für seinen Einsatz im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika bekannt. Er hatte die Gabe, Menschen zu begeistern. Seine Ausstrahlung und sein unerschütterlicher Glaube eines gewaltlosen Wandels, zog die Menschen und auch immer mehr weiße Südafrikaner in seinen Bann. Tutu predigte von einer Aussöhnung zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen. Wenn der schwarze Mann nicht frei sei, so Tutu, könne der weiße es erst recht nicht sein, denn er müsse sonst in ständiger Angst vor dem schwarzen Mann leben. Diesen Kreis zu durchbrechen, könne aber nur gelingen, wenn den Schwarzen ein gleichwertiges Leben ermöglicht werde. 1989 wurde die Apartheid in Südafrika abgeschafft. Als Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission spielte Tutu eine bedeutende Rolle bei der Aufdeckung der Verbrechen während der Apartheid. Die Kommission leitete Prozesse zur Versöhnung und Heilung ein und ebnete den Weg zum Dialog in einer zerrissenen Nation. Tutus Botschaft war klar: Jeder Mensch, unabhängig von Hautfarbe oder Herkunft, verdient Würde und Respekt.
Heute, fast vier Jahrzehnte später, ist der Kampf gegen Rassismus noch lange nicht beendet. Auch in Deutschland. Mein Eindruck: Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus nehmen sogar zu. Desmond Tutus Leben und Botschaft ermutigen, sich dem Übel des Rassismus entgegenzustellen und sich aktiv für Gerechtigkeit einzusetzen. Sein Erbe ruft dazu auf, selbst Haltung zu zeigen und für eine inklusive Gesellschaft einzutreten.
Tutu selbst schrieb in seiner Nobelpreisrede: „Wenn Menschen ausgegrenzt, unterdrückt und erniedrigt werden, dann bleiben wir alle verletzt, auch wenn wir es nicht begreifen oder es nicht zugeben wollen.“
Das heißt für mich: Wir müssen uns bewusst machen, dass wir alle Teil einer Gesellschaft sind, die von Vielfalt und Gleichheit geprägt sein sollte. Rassismus hat keinen Platz in unserer Welt und es ist an der Zeit, dass wir uns gegen jede Form von Diskriminierung erheben.
Jesus sagte einmal, Selig sind die Friedenstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Ich bin dankbar für das Gotteskind Desmond Tutu.
Es gilt das gesprochene Wort.