Ein Dirigent bricht während der Aufführung am Pult zusammen. "Er stirbt", hört er noch einen Geiger rufen. Dieser Moment hat sein Leben verändert.
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Er musste dirigieren und konnte es doch nicht. Das Neujahrskonzert stand an, und der Dirigent George Alexander Albrecht lag mit schwerer Erkältung im Bett. Doch keiner seiner Kollegen konnte ihn vertreten, alle hatten selbst zu dirigieren am Neujahrstag. Also schleppte sich der Dirigent an sein Pult und leitete die Aufführung des 9. Symphonie von Beethoven, "Freude, schöner Götterfunke". Just an der Stelle, da der Chor singt: "Überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen", da bricht sein Körper leblos zusammen.
George Alexander Albrecht hat diesen Zusammenbruch überlebt. Er hat mir und anderen davon erzählt. Er hat gesagt: Dieser Moment hat sein Leben verändert.
"Er stirbt", hörte er einen Geiger noch rufen, dann verlor er das Bewusstsein. Doch in diesen Sekunden, bis er reanimiert wurde, hat er eine neue Welt gesehen. Seither hat er keine Angst mehr vor dem Sterben gehabt. Im Gegenteil. Der international gefragte Dirigent widmete sich der Begleitung Sterbender. Jeden Tag, den er in seiner Heimatstadt Weimar war, saß er als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Hospizes an Sterbebetten und nahm die Angst. Er wusste ja, warum.
In christlichen Trauerfeiern wird oft der Gedanke formuliert, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Dass wir mehr erwarten dürfen. Für mich ist es wie ein warmer Rückenwind, wenn Menschen erzählen, was sie auf der anderen Seite erlebt haben - so will ich es einmal sagen. Nahtoderfahrungen nennt man diese Berichte.
Für das, was George Alexander Albrecht und andere erzählen, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, und Gottesbeweise sind es auch nicht. Aber es stärkt meine Hoffnung, und das ist doch viel. "Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?", steht in der Bibel (1. Korinther 15,55) Mir sagte der Musiker: Du musst keine Angst haben. Da wartet etwas, das ist warm und hell und voller Liebe.
George Alexander Albrecht ist 2021 dann tatsächlich gestorben. Vorher hat er gesagt: "Am Ende des Lebens wird der Mensch weise." Ein jeder. Er hat von dieser Weisheit vorher gewusst.
Ich bin dankbar, davon gehört zu haben. So viele haben mittlerweile Nahtodeserfahrungen gemacht, der modernen Reanimationsmedizin sei Dank. Die Weisheit dieser Menschen unterstreicht meine christliche Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Und das macht mein Leben vor dem Tod gelassener.
Es gilt das gesprochene Wort.
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